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Unterricht digital gestalten - Tipps

Unser Alltag ist in einem stetigen Wandel, das war wohl irgendwie immer so. Die Digitalisierung aller Lebensbereiche führte allerdings dazu, dass sich das Tempo drastisch erhöht hat und immer noch erhöht. Wir alle müssen lernen mit den digitalen Medien umzugehen. Welche Kompetenzen sind dafür notwendig und wann ist es sinnvoll den Unterricht digital zu gestalten? In unseren letzten Blog-Beiträgen haben wir unter anderem über Lernplattformen und deren Relevanz für Schulen, über unterschiedliche Apps für den Unterricht, den Einsatz von Augmented Reality im Schulunterricht und die Vorteile von interaktivem Unterricht berichtet. Natürlich ging es auch darum, was digitaler Unterricht überhaupt ist. Wir möchten dir hier einige praktische Tipps geben, wie du deinen Unterricht digitaler gestalten kannst.

1. Lernziel

Im Zentrum sollte immer das Lernziel stehen - egal ob du dich für rein analogen oder digitalen Unterricht entscheidest. Die digitalen Medien, die du einsetzt, sind ein Mittel zum Zweck und dienen als Werkzeug dafür, dass die Schüler:innen das Lernziel erreichen. Es gibt aber (noch) Dinge, die sich schwer ins Digitale übertragen lassen, beispielsweise das Erlernen des Schreibens mit der Hand. Zwar ist es grundsätzlich möglich mit einem Stift auf einem Tablet zu schreiben, jedoch lernen Kinder hier das Schreiben laut einer Studie nicht so gut, wie mit Stift und Papier oder einer Tastatur (das entspricht dann aber nicht dem Erlernen einer Handschrift). Geht es jedoch darum, Wörter zu schreiben, liegt das Tablet mit der Tastatur oder Notebook vorn. Ob es also sinnvoll ist ein Laptop oder Tablet einzusetzen hängt vom verfolgten Ziel ab.

2. Technische Voraussetzungen

Über 33.000 Schulen gibt es in Deutschland, davon haben rund 12.000 Schulen Zugang zu schnellem Internet (2021). Rund 710.000 Notebooks und Tablets standen den rund 8,4 Millionen Schüler:innen 2021 zur Verfügung. Ob im Präsenz- oder im Distanzunterricht - die technischen Voraussetzungen müssen stimmen. Ohne Internet geht es nicht und ohne Laptops oder Tablets natürlich auch nicht. Die Hardware wird teilweise von den Schulen gestellt, hier stehen etwa jeder/m 10. Schüler:in ein Tablet zur Verfügung. Es kann aber auch sein, dass Schüler:innen ihre eigenen Tablets mitbringen (“bring your own device” (BYOD)) und für den Unterricht nutzen. Ein weiterer wichtiger Punkt, der beachtet werden muss, ist die Administration und der damit verbundene Aufwand. Damit die Schüler:innen mit den Tablets arbeiten können, müssen die Geräte entsprechend Instand gehalten werden, was mit zusätzlicher Arbeit verbunden ist.

3. Alle Fächer sind geeignet

Digitaler Unterricht beschränkt sich nicht auf einzelne Fächer. Digitale Elemente können und sollten in allen Fächern integriert werden. Je nach Lernziel eignet sich der Einsatz unterschiedlicher digitaler Elemente für unterschiedliche Fächer. Die AR-Anwendung InnoClass vermittelt komplexe Lerninhalte, wie beispielsweise die tierische Zelle, greifbar und verständlich. Themen der Sexualerziehung, die gleichermaßen schwierig für Lehrer:innen und Schüler:innen sind, werden mit der Lernapp verständlich und spielerisch vermittelt. Ein Erklärvideo wäre hier wahrscheinlich weniger hilfreich - diese eigenen sich aber super für z.B. den Mathematik-Unterricht. So können Schüler:innen sich die Rechenwege und die Erklärungen immer wieder ansehen und nachvollziehen.

4. Das Internet als Lernraum

Kurz mal eine Information im Internet suchen oder eine Vokabel nachgucken - was für uns ganz normal ist, müssen Kinder und Jugendliche noch lernen. Ihnen fehlt die Erfahrung im Umgang mit Suchmaschinen und können seriöse noch nicht von unseriösen Quellen unterscheiden. Um den Unterricht digital zu gestalten, können kleine Recherche-Spiele eingesetzt werden, die es den Schüler:innen ermöglichen ein Gefühl für das Internet zu bekommen. Dabei hilft auch der SWR Fake Finder, bei dem Schüler:innen lernen Fakten von Fake News und Satire zu unterscheiden und welche Quellen verlässlich sind. Lehrer:innen haben hier außerdem die Möglichkeit, einen eigenen Lernraum anzulegen, in dem sie Themenfelder auswählen, die Spielzeit anpassen und die Klasse testen können.  On Top gibt es auch noch Tipps zum entlarven von Fakes.

Fazit

Die Digitalisierung wird auch in den nächsten Jahren weiter voranschreiten - das ist Fakt. Auch der Unterricht wird sich in Zukunft mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzen müssen. Die richtigen Kompetenzen sind hier ausschlaggebend und können den Schüler:innen bereits jetzt spielerisch vermittelt werden. 

Wir hoffen euch mit diesen Tipps helfen zu können und die Freude am interaktiven und digitalen Unterricht zu wecken.