Zum Hauptinhalt springen

Schulausflug mit Virtual Reality - Nutzung von Cardboards im Unterricht

Neben Augmented Reality gibt es noch eine zweite, immer wieder genannte Zukunftstechnologie: Virtual Reality! Aber liegt der Einsatz von VR im Klassenzimmer tatsächlich noch in so weiter Ferne, oder gibt es schon jetzt Möglichkeiten die Technologie zu nutzen? Wir haben da eine Idee…

Was ist Virtual Reality?

Virtual Reality (VR) bezeichnet eine digitale Welt, die mit Hilfe von spezieller Hard- und Software erlebbar gemacht wird. Bei der virtuellen Welt handelt es sich um eine speziell geschaffene 3D-Umgebung, die meist durch Audio-Elemente ergänzt wird. Durch die Nutzung einer VR-Brille werden die Nutzer:innen von der realen Welt abgeschottet und tauchen ganz in die virtuelle Realität ein. Dieses Abtauchen in eine andere Welt, nennt man auch Immersion. VR bietet den Nutzer:innen viele Interaktionsmöglichkeiten; sie können sich bewegen, Gegenstände greifen und viel mehr. Treffen sich mehrere Personen gleichzeitig in der VR, können sie auch miteinander interagieren und sich beispielsweise unterhalten oder Aufgaben lösen. Repräsentiert wird man meist durch einen Avatar, die können je nach Plattform ganz unterschiedlich aussehen. 

Was ist der Unterschied zu Augmented Reality?

Bei Augmented Reality handelt es sich um eine Erweiterung der Realität. Das heißt es wird keine komplett neue 3D-Welt geschaffen, sondern die bestehende Umwelt wird um Elemente erweitert. Das Display des Smartphones oder Tablets zeigt die reale Welt und wird beispielsweise um 3D-Elemente, Texte, Videos oder Grafiken ergänzt. Dadurch entsteht auf dem Bildschirm der Eindruck, dass Dinge in der realen Welt vorhanden sind, die nur simuliert werden. Auch für Augmented Reality gibt es spezielle Datenbrillen, die umfangreiche Projektionen erlauben. Es ist aber auch hier so, dass die Realität erweitert wird und die Nutzer:innen nicht komplett in eine andere Welt abtauchen.

Was ist ein Cardboard?

Ein Cardboard ist eine Art einfache VR-Brille aus Karton, das man sich selber zusammenbaut. Vorne wird das Smartphone eingelegt und als Display genutzt. Es sind außerdem Linsen eingearbeitet um das Virtual-Reality-Erlebnis zu verbessern. In wenigen Minuten ist das Cardboard bereit für den Einsatz. Es gibt unterschiedliche Anbieter von Cardboards und es gibt auch nicht nur Modelle aus Pappe, sondern ebenfalls aus Kunststoff oder Aluminium. Der Preis für die Varianten aus Karton liegt, je nach Hersteller und Stückzahl, zwischen 10,00 und 20,00 Euro und ist damit ein gute Möglichkeit für den Einstieg in die virtuelle Welt. 

 

Wie funktioniert ein Cardboard?

Für Cardboards stehen in den App-Stores verschiedene, spezielle Apps zur Verfügung. Als erstes wird die App auf dem Smartphone gestartet und dann in das Gehäuse eingelegt. Wenn das Gehäuse geschlossen ist, sieht man ein 3D-Bild durch de Linsen. Der 3D-Effekt entsteht dadurch, dass das Display für jedes Auge ein leicht unterschiedliches Bild zeigt. Es gibt Anwendungen, in denen die Nutzer:innen mit der Szene interagieren können, in anderen Anwendungen wird ein Video gezeigt. Im Vergleich zu einer richtigen VR-Brille oder einer AR-App sind die Interaktionsmöglichkeiten bei den Cardboard-Anwendungen recht eingeschränkt, denn es gibt weder Controller noch die Möglichkeit auf den Touchscreen zuzugreifen. Interaktion ist bei Cardboards durch den Blick nach oben oder unten, rechts oder links, oder das Fokussieren eines bestimmten Punktes möglich. 

Wie kann kann ich das für den Unterricht nutzen?

Die Cardboards eignen sich zum einen zur Wissensvermittlung und zum anderen natürlich auch zum Spaß. Es können Videos mit 3D-Effekten geschaut werden, die nicht nur viel spannender und echter wirken, als normale Videos auf dem Flatscreen, Schüler:innen sind auch weniger abgelenkt. Zwar ist die Immersion langst nicht so hoch, wie bei einer VR-Brille, dennoch sind die Schüler:innen für sich und bleiben eher auf den Inhalt fokussiert. Google bietet mit Google Arts & Culture eine Plattform an, mit der Klassen virtuelle Ausflüge in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft machen können. Diese Technik lässt sich recht einfach und schnell nutzen und erfordert, wenn man etwas Übung hat, nicht annähernd so viel Planung wie der Ausflug mit dem Bus ins Museum. Virtuelle Ausflüge mit dem Cardboard kann man immer wieder machen und sie sind jedes Mal ein Erlebnis für die Schüler:innen und Lehrer:innen. 

 

Fazit

Cardboard sind günstig in der Anschaffung und leicht zu bedienen. Sie eignen sich daher super für den Einstieg in die virtuelle Welt. Die meisten Schüler:innen verfügen außerdem ab der weiterführenden Schule über ein Smartphone und einige Ersatzgeräte für die Schule, lassen sich bestimmt auch immer organisieren. Auch wenn die Immersion nicht ganz so hoch ist, wie bei VR-Brillen und auch die Interaktionsmöglichkeiten noch nicht perfekt sind, wird die Technik stetig weiterentwickelt und verbessert. Für Schüler:innen und Lehrer:innen ist es außerdem eine schöne Abwechslung, bei der man nicht nur lernt, sondern auch noch viel Spaß hat. 

 

Annabelle Schwanke